Aktuelles aus Presse und Internet
In diesem Bereich finden Sie auktuelle Berichte aus der Presse und dem Internet. Bitte beachten Sie, dass die Sächsische Krebsgesellschaft e. V. nicht für diese Inhalte verantwortlich ist und nur auf sie verweist.
Weniger Brustkrebstote nur in Westeuropa?
Lyon – Eine retrospektive Trendanalyse im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2010; 341: c3620) kommt zu dem Ergebnis, dass die Brustkrebssterblichkeit in Westeuropa im Zeitraum von 15 Jahren teilweise deutlich gesunken ist, während die Todesfälle in Osteuropa ...
Neuer Wirkstoff greift gezielt BRCA-Tumore an
London – Für Frauen, die aufgrund von Defekten in den Krebsgenen BRCA1 oder BRCA2 an einem Mamma- oder Ovarialkarzinom erkrankt sind, wird derzeit ein neuer Therapieansatz erforscht. Ein oral verfügbarer Wirkstoff setzt gezielt die DNA-Reparatur der Krebszellen außer Kraft, was zum Zelltod führt. In zwei Dosisfindungs-Studien wurden beachtliche Wirkungen erzielt.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse für Betroffene
Leitlinien für Brustkrebs-Patienten können Behandlung verbessern
Hamburg – Nach der Diagnose Brustkrebs stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Behandlungsmethoden zur Verfügung. Ärzte setzen operative Verfahren, Medikamente und Strahlentherapie entsprechend der individuellen Erkrankung unterschiedlich ein. „Es hilft Patienten und Medizinern, wenn Betroffene auch außerhalb der Behandlungsräume aktuelle und hochwertige Informationen erhalten“, erklärt Professor Dr. med. Rolf Kreienberg im Vorfeld der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) vom 1. bis 3. Juli in Hamburg. Wo Hilfesuchende sinnvolle Unterstützung finden, ist ein Thema des Fachkongresses.
Brustkrebs ist mit bis zu 55 000 jährlichen Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Etwa jede hundertste Diagnose betrifft Männer. Betroffene greifen immer mehr auf Informationen aus dem Internet zurück. „Wir können nicht davon ausgehen, dass Hilfesuchende dort immer mit unabhängigen und aktuellen Daten konfrontiert werden“, sagt Professor Kreienberg, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und Ärztlicher Direktor der Universitätsfrauenklinik Ulm. Es sei deshalb wichtig, Therapieverfahren transparent darzustellen, die einerseits die Effektivität aufzeigen, andererseits aber auch unabhängig und frei von Interessen Dritter sind.
Die Patienten-Leitlinie Brustkrebs 2010 wurde deshalb auf Grundlage der aktuellen S3-Leitlinie „Diagnose, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ erstellt. Neben klinischen Experten waren auch Patientenvertreter beteiligt, um insbesondere die Arzt-Patienten-Kommunikation zu verbessern: Die Betroffenen sollen nicht nur medizinisch gut betreut werden, sondern auch mitentscheiden können. Dafür enthält die Patienten-Leitlinie Tipps, welche Fragen sie stellen sollten, wann eine zweite ärztliche Meinung wichtig sein könnte und welche Beratungsmöglichkeiten es für sie gibt.
Die Patientenleitlinie ist Bestandteil des Leitlinienprogramms Onkologie und wurde durch die Deutsche Krebsgesellschaft, die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlich medizinischer Fachgesellschaften und die Deutsche Krebshilfe gefördert. Sie wurde im Februar 2010 veröffentlicht. Welchen praktischen Nutzen diese Informationen haben und wo medizinische Experten und Patientenvertreter die Brustkrebs-Behandlung weiter optimieren können, ist ein Thema der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Senologie am 1. Juli 2010 anlässlich ihrer 30. Jahrestagung in Hamburg.
Terminhinweise zur Tagung im CCH Congress Center Hamburg:
Pressekonferenz
anlässlich der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie
Donnerstag, den 1. Juli 2010, 13.30 bis 14.30 Uhr, Saal 13
Eröffnungsveranstaltung
Donnerstag, den 1. Juli 2010, 10.00 bis 11.30 Uhr, Saal 3
Vortragsveranstaltung
Evidenzbasierte Patienteninformationen
Freitag, 2. Juli 2010, 14.30 bis 16.00 Uhr, Saal F
Symposium der Frauenselbsthilfe nach Krebs:
Kooperation Selbsthilfe – Brustzentren im Wandel?
Samstag, 3. Juli 2010, 9.00 bis 10.30 Uhr
Quelle:
www.senologie.org Deutsche Gesellschaft für Senologie e.V.
Informationen im Internet:
www.senologiekongress.de 30. Jahrestagung vom 1. bis 3. Juli 2010, Hamburg
http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Broschueren-diverse/Brustkrebs-Leitlinie.pdf Brustkrebs – Eine Leitlinie für Patientinnen
Netzwerk für Männer mit Brustkrebs
Das Mammakarzinom des Mannes stellt mit einer geschätzten europaweiten Prävalenz von 1 auf 100.000 eine seltene Tumorerkrankung dar. In Deutschland sind jährlich etwa 500 Männer betroffen. Neue Forschungsergebnisse aus den USA deuten eine signifikante Zunahme der Inzidenz an.
Prinzipiell sind die Heilungschancen des virilen Mammakarzinoms nicht schlechter als bei Frauen. Die vielfältigen Möglichkeiten der Be-handlung - Operation, Bestrahlung, antihormonelle Medikamente und Chemotherapie – kommen auch bei von Brustkrebs betroffenen Männern erfolgreich zum Einsatz. Rechtzeitig erkannt ist die Prognose genauso gut wie bei Frauen. Und doch sind die Mortalitätsraten bei Männern in den vergangenen 25 Jahren im Gegensatz zu denen bei Frauen nicht gesunken.
Ein Grund dafür könnte die Tatsache sein, dass der Brustkrebs bei Männern generell nicht rechtzeitig erkannt wird. Anders als beim Mammakar-zinom der Frau hat die Mehrzahl der Tumoren bei Männern bei Diagnosestellung bereits einen Durchmesser von mehr als zwei Zentimetern. Bei 60 Prozent der Patienten liegt zudem bereits ein axillärer Lymphknotenbefall vor.
Dass die Diagnose bei Männern häufig erst im fortgeschrittenen Stadium und dann mit entsprechend geringen Heilungschancen festgestellt wird, dürfte mehrere Ursachen haben:
• Für Männer gibt es kein Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.
• Erste Anzeichen eines Knotens werden von den betroffenen Männern oft aus Scham ignoriert und von Ärzten aus Unwissenheit nicht beachtet.
• Die zuständigen Fachärzte (in der Regel Gynäkologen) sind keine Ansprechpartner für Männer.
Ist die Diagnose dann gestellt, stehen Männer mit deutlich mehr Problemen da als Frauen. Die wenigsten wissen, dass sie - wie Frauen - in Brustzentren behandelt werden sollten. Und auch viele Ärzte sind sich dessen nicht bewusst. Das Disease-Management-Programm Brustkrebs sieht eine Einschreibung von Männern und damit ihre sektorenübergreifende Betreuung nicht vor. Zudem stoßen männliche Brustkrebspatienten bei der Suche nach Informationen zu ihrer Erkrankung und auch nach anderen Betroffenen schnell an Grenzen.
Mit der Seltenheit des virilen Mammakarzinoms ist eine relativ schlechte einheitliche Datenlage zu Diagnostik und Therapie verbunden. Der Wissensstand bezieht sich, wie das bei seltenen Erkrankungen häufig der Fall ist, im Wesentlichen auf retrospektive Erhebungen und Studien mit sehr geringer Fallzahl. Daran scheitert zurzeit die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Konzepte zum Management der Erkrankung beim Mann. Diagnostik und Therapie basieren generell noch auf Erkenntnissen, die durch die Erforschung des Mammakarzinoms der Frau generiert wurden. Es gibt jedoch relevante Unterschiede im biologischen Verhalten der Tumore, die bei der Betreuung von Männern zu berücksichtigen sind.
Um an Brustkrebs erkrankte Männer in dem Bemühen und der Notwendigkeit zu unterstützen, mit ihrer Erkrankung ernster genommen und akzeptiert zu werden, bietet die Frauenselbsthilfe im Rahmen ihrer diesjährigen Bundestagung (27. bis 29. August 2010 im Hotel Maritim in Magdeburg) ein Parallelprogramm für Männer an, die an Brustkrebs erkrankt sind oder waren. Nach einem Fachvortrag gibt es für sie eine eigene Plattform zum persönlichen Austausch. Dort sollen unter anderem auch die Strukturen für den Aufbau eines Netzwerkes diskutiert werden.
Männer, die betroffen sind, können sich bereits jetzt bei der Frauenselbsthilfe nach Krebs mit ihren Daten registrieren lassen. Diese Daten werden anderen Betroffenen, Rat suchenden Männern (und nur denen!) zur Verfügung gestellt, um einen Austausch zu ermöglichen.
Kontakt:
Frauenselbsthilfe nach Krebs Bundesverband e.V.
Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn
Tel.:0228/33889-400
kontakt@frauenselbsthilfe.de
Prototyp eines Brustkrebs-Impfstoffs
Cleveland – US-Forscher haben einen Impfstoff entwickelt, der Mäuse vor einem Mammakarzinom schützte und bereits existente Tumore verkleinerte. Dies geht aus einer Publikation in Nature Medicine (2010; doi: 10.1038/nm.2161) hervor. Die Forscher hoffen, bereits im nächsten Jahr mit klinischen Studien beginnen zu können.
5 Jahre Mammographie-Screening in Deutschland
Modernstes und größtes Brustkrebs-Früherkennungsprogramm weltweit ist erfolgreich auf den Weg gebracht.
Etwa 9,2 Mio. Frauen sind bis Dezember 2009 bundesweit zum Mammographie-Screening eingeladen worden. Am Programm teilgenommen haben bereits circa 4,9 Mio. Frauen. Mehr als jede zweite Frau ist damit dem Angebot zur Früherkennung von Brustkrebs gefolgt.