Aktuelles aus Presse und Internet

In diesem Bereich finden Sie auktuelle Berichte aus der Presse und dem Internet. Bitte beachten Sie, dass die Sächsische Krebsgesellschaft e. V. nicht für diese Inhalte verantwortlich ist und nur auf sie verweist.

Starkes Übergewicht senkt Heilungschancen von Brustkrebs

117. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)

30. April bis 3. Mai 2011, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden

DGIM: Starkes Übergewicht senkt Heilungschancen von Brustkrebs

Wiesbaden – Eine aktuelle Studie zeigt, dass übergewichtige Frauen von einer Brustkrebstherapie weniger profitieren als normalgewichtige. Sie unterliegen einem deutlich erhöhten Risiko, erneut Krebs zu bekommen und daran zu sterben. In den Industrieländer ist jeder zweite übergewichtig und jeder sechste fettleibig Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin warnt deshalb davor, dass Übergewicht die Heilungschancen von Erkrankungen herabsetzt, auch wenn diese keine unmittelbare Folge der übermäßigen Körperfülle sind. Adipositas und personalisierte Therapien gegen Krebs sind wichtige Themen des 117. Internistenkongresses, der vom 30. April bis 3. Mai 2011 in Wiesbaden stattfindet.

Für die Studie hatten dänische Forscher über einen Zeitraum von 30 Jahren fast 19 000 Frauen untersucht. Alle Studienteilnehmerinnen waren wegen Brustkrebs im Frühstadium behandelt worden. Das Ergebnis: Sowohl Chemo- als auch antihormonelle Therapien zeigten bei den stark übergewichtigen Frauen langfristig weniger Effekte. Patientinnen, deren Body Mass Index bei 30 oder darüber lag, hatten im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen ein um 46 Prozent erhöhtes Risiko, innerhalb von 10 Jahren nach der Brustkrebsbehandlung Metastasen in anderen Organen zu entwickeln. Das Risiko, 30 Jahre nach der Behandlung an Brustkrebs zu sterben, war bei den übergewichtigen Patientinnen um 38 Prozent erhöht.

„Volkserkrankungen“ wie Diabetes, Adipositas und auch Essstörungen gewinnen aufgrund ihrer Häufigkeit und möglicher Folgeerkrankungen immer mehr an Bedeutung“, sagt Professor Dr. med. Hendrik Lehnert, Vorsitzender der DGIM aus Lübeck. Die metabolische Kommunikation verstehen Forscher zunehmend besser. „Dass Fettleibigkeit sich auch auf Heilungschancen von Erkrankungen wie Brustkrebs negativ auswirkt, hat dramatische Folgen, sowohl für die betroffenen Patientinnen als auch für das Gesundheitssystem“, betont Kongresspräsident Lehnert.

Die OECD-Studie “Obesity and the Economics of Prevention: Fit not Fat” von September 2010 zeigt, dass in den Ländern der OECD aktuell durchschnittlich jeder zweite übergewichtig und jeder sechste fettleibig ist. Der Studie zufolge, wird sich der Anteil übergewichtiger Menschen in vielen Ländern in der kommenden Dekade voraussichtlich weiter um ein Prozent jährlich erhöhen. Die Bundesärztekammer schätzt die Folgekosten von Übergewicht in Deutschland schon heute auf 15 bis 20 Milliarden Euro pro Jahr.

Zu den vier Hauptthemen des 117. Internistenkongresses gehören Stoffwechselmedizin, personalisierte Therapie in der Onkologie, Immunität und Entzündung und klinische Epidemiologie. Die Jahrestagung der DGIM findet vom 30. April bis 3. Mai 2011 in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden statt.

Quelle:

Marianne Ewertz et al.: Effect of Obesity on Prognosis after Early-Stage Breast Cancer. Journal of Clinical Oncology, January 1, 2011, Vol. 29 no.1 25-31.

Terminhinweise:

Symposium: State of the Art in der Therapie der morbiden Adipositas

Termin: Sonntag, 1. Mai 2011, 8.15 bis 9.45 Uhr

Ort: Saal 7, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden

Symposium: Body composition

Termin: Sonntag, 1. Mai 2011, 13.15 bis 14.45 Uhr

Ort: Saal 11, B, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden

Risikomarker in der Muttermilch entdeckt

Amherst – Genetische Veränderungen in der Muttermilch zeigen möglicherweise ein erhöhtes Brustkrebsrisiko an. Zu diesem Ergebnisse gelangen US-Forscher in einer kleineren Studie, die sie auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research ...

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St – Louis. In einer molekulargenetischen Herkules-Arbeit haben US-Forscher das komplette Genom von 50 Mammakarzinomen sequenziert und mit dem Erbgut der Patientinnen verglichen. Ihre Ergebnisse stellten sie auf der Jahrestagung der American Association ...

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Krebshilfe kritisiert Missstände bei Betreuung von Brustkrebspatientinnen

Bonn –Defizite bei der Betreuung von Patientinnen mit Brustkrebs haben die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) und die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH) anlässlich des Welt-Frauentages am 8. März kritisiert.„Ökonomische ...

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Welt-Frauentag: Brustkrebs-Patientinnen im Fokus

Betroffene fordern stärkere Patientenorientierung und -beteiligung

Bonn (sts) – Am 8. März ist Welt-Frauentag. Seit 100 Jahren kämpfen Frauen an diesem Tag für ihre Rechte und weisen auf Missstände hin. Die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Gesellschaft für Senologie e.V. (DGS) und die Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. (FSH) nehmen den Tag zum Anlass, um auf Defizite bei der Betreuung von Patientinnen mit Brustkrebs aufmerksam zu machen.

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UK Leipzig: Tomosynthese und Vakuumbiopsie verbessern Diagnose bei Bruskrebs

Tomosynthese und Vakuumbiopsie verbessern Diagnose

Leipzig – Experten des Universitätsklinikums Leipzig erproben derzeit zwei neue Verfahren, um die Diagnose von Brustkrebs zu verbessern: Die sogenannte digitale Tomosynthese macht bisher verborgene Tumoren sichtbar. Eine neue Form der Vakuumbiopsie ermöglicht zudem eine noch gezieltere Entnahme von Gewebeproben, indem der Arzt die Stanznadel mithilfe der Magnetresonanztomografie (MR) steuert. Erste Untersuchungen der Universitätsmedizin Leipzig lassen auf eine höhere Treffsicherheit beider Methoden schließen. Für betroffene Frauen bedeutet dies mitunter weniger Zweituntersuchungen und chirurgische Eingriffe.

Bei der Mammografie röntgt der Arzt die Brust von zwei Seiten. „Dabei kommt es manchmal zur Überlagerung von Tumoren durch normales Brustdrüsengewebe, die eine Früherkennung des Brustkrebs erschweren können”, berichtet Professor Dr. med. Thomas Kahn, Direktor der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Das neue Mammografiegerät, das dort seit November vergangenen Jahres im Einsatz ist bewegt sich deshalb während der Aufnahme um die Brust herum. Es entstehen mehrere Bilder aus unterschiedlichen Winkeln. „Aus dem dreidimensionalen Datensatz können wir am Computer Schichtaufnahmen mit einer Dicke von nur einem Millimeter rekonstruieren“, erläutert Professor Kahn. „Erste klinische Studien weisen auf eine Erhöhung der Diagnosesicherheit hin. Es werden mehr Brusttumoren erkannt und ihre Ausdehnung kann besser beurteilt werden.“ Für den Arzt bedeutet dies sicherere Diagnosen – auch bei dichtem Drüsengewebe. Für die Frauen sinkt das Risiko, wegen eines unklaren Befundes zu einer Zweituntersuchung einbestellt zu werden. Die Studien sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Derzeit laufen an der Medizinischen Fakultät Leipzig Untersuchungen zur Strahlenbelastung des Verfahrens. Diese entspricht etwa der einer digitalen Mammografieaufnahme mit einem konventionellen Röntgengerät. Die außerordentliche Schnelligkeit von Aufnahme und Bildrekonstruktion hat die Ärzte in Leipzig zufrieden gestellt. Auch die Software überzeugt: Die computerassistierte Bildauswertung CAD (Computer aided detection) erkennt und markiert verdächtige Mikroverkalkungen und Verdichtungen in der Brust. Ob die Tomosynthese bei allen Patientinnen oder nur als Zweitverfahren bei Frauen mit besonders dichtem Brustgewebe zum Einsatz kommt, ist ebenfalls Gegenstand laufender Untersuchungen. „Letztlich wird es darauf ankommen, ob die Tomosynthese zu einer Veränderung des therapeutischen Vorgehens führt“, sagt Professor Kahn. Dies müssen größere Studie zeigen, die das Universitätsklinikum Leipzig derzeit in Zusammenarbeit mit weiteren Zentren plant.

An einen verdächtigen Befund in der Mammografie schließt sich die Entnahme einer Gewebeprobe an. „Diese Biopsie sollte möglichst schonend für die Patienten erfolgen, auch um die Brust nicht durch eine Narbe zu entstellen“, sagt Professor Kahn. Ein neues Vakuumbiopsiesystem, bei dem die Ärzte nur einmal die Nadel zum verdächtigen Gewebe führen, ist in der Lage, größere Gewebeanteile zu bergen. Die Sicherheit der Unterscheidung zwischen gut- und bösartig werde dadurch erheblich gesteigert. „Die meisten Patientinnen spüren davon im Anschluss kaum etwas und haben später nur eine winzige Narbe“, versichert Professor Kahn. Auch kann der Arzt die Stanznadel unter Ultraschallkontrolle und neuerdings auch unter Kernspinsicht gezielt platzieren. Diese beiden bildgebenden Verfahren dienen dazu, Veränderungen in der Brust sichtbar zu machen. Derzeit prüfen die Ärzte am Universitätsklinikum Leipzig, inwiefern sich neben gutartigen Veränderungen auch Brustkrebsvorläufer vollständig entfernen lassen. Den Patientinnen bliebe dann eine spätere Operation erspart.

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Medizinkommunikation Stuttgart

Anna Julia Voormann, Christine Schoner

Rüdigerstraße 14

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